Chronologie
In diesem Überblick sind die wichtigsten Ereignisse im Leben von Jan Palach aufgelistet. Des weiteren wurden noch Daten hinzugefügt, die sich auf das Vermächtnis Jan Palachs beziehen.
11. August 1948 – Jan Palach kommt im Sanatorium in der Londýnská Straße in Prag zur Welt
ab 1. September 1954 –Grundschule in Všetaty
3. Januar 1962 – sein Vater Josef Palach stirbt im Krankenhaus in Brandýs nad Labem
ab 1. September 1963 – Besuch des Gymnasiums in Mělník
Juni 1966 – Abitur und Immatrikulation an der Wirtschaftshochschule in Prag VŠE)
26. Juni 1967 – mehrwöchentlicher Arbeitsaufenthalt in der Sowjetunion
März 1968 – Mitbegründer des Akademischen Studentenrates (ARS) an der Wirtschaftsuniversität in Prag
30. Juni 1968 – Abreise in die Gegend von Leningrad – dort Leiter eines mehrwöchigen Arbeitsaufenthaltes
17. August 1968 – Rückkehr aus der Sowjetunion
21. August 1968 – Am ersten Tag der Besatzung Fahrt aus Všetaty nach Prag, um an Straßendemonstrationen teilzunehmen.
1. Oktober 1968 – erste Reise in den Westen. Hilfsarbeiten bei der Weinlese in Frankreich.
19. Oktober 1968 – Rückkehr aus Frankreich
Oktober 1968 – Aufnahme des Studiums an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag
28. Oktober 1968 – Besuch des Grabs des ersten tschechoslowakischen Präsidenten T.G. Masaryk in Lány.
7. November 1968 – Teilnahme an einer Straßendemonstration in der Prager Innenstadt gegen die Besatzung der Tschechoslowakei
18.–21. November 1968 – Teilnahme am Streik gegen die Besatzung an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität
6. Dezember 1968 – letzte Prüfung an der Universität
24. Dezember 1968 – Teilnahme an der Mitternachtsmesse in der römisch-katholischen Kirche St. Peter und Paul in Všetaty
25. Dezember 1968 – Teilnahme am Gottesdienst in der evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Libiš
6. Januar 1969 – er schlägt dem Studentenvertreter Lubomír Holeček schriftlich vor, das Hauptgebäude des Tschechoslowakischen Rundfunks zu besetzen und einen Aufruf zum Generalstreik zu verfassen
15. Januar 1969 – Teilnahme an der Beerdigung seines Onkels Ferdinand Kostomlatský in Libiš
16. Januar 1969, 6.00 Uhr – Abfahrt mit dem Zug aus Všetaty in Richtung Prag
16. Januar 1969, gegen 8.00 Uhr – Ankunft im Studentenwohnheim in Prag-Spořilov, dort schrieb er das Konzept und vier verschiedene Versionen seines Abschiedsbriefes mit der Unterschrift „Pochodeň č. 1“ (Brandfackel Nr. 1)
16. Januar 1969, gegen 11.00 Uhr – Palach verlässt das Studentenwohnheim, kauft Briefmarken und Postkarten und schickt diese mit drei Versionen seines Abschiedsbriefes ab.
16. Januar 1969, zwischen 11.00–12.30 Uhr –in der Straße Na Poříčí 22 kauft er zwei Plastikbehälter, diese füllt er dann in der Opletalová-Straße 9 mit Benzin und geht weiter auf den Wenzelsplatz
16. Januar 1969, gegen 14.25 Uhr – Ankunft an der Fontäne unter der Rampe des Nationalmuseums, Palach begießt sich mit Benzin und zündet sich an
16. Januar 1969, gegen 14.45 Uhr ─ ein Krankenwagen des Innenministeriums bringt Palach in die plastische Chirurgie in der Legerová-Straße
17. Januar 1969, zwischen 10.30–11.00 Uhr ─ Jan Palach wird im Krankenhaus von seinem Bruder und seiner Mutter besucht
17. Januar 1969, vormittags – die Psychiaterin MUDr. Zdenka Kmuníčková nimmt ein Gespräch mit Jan Palach auf
19. Januar 1969 – Jan Palach wird im Krankenhaus von seiner Bekannten Eva Bednáriková und dem Hochschulaktivisten Lubomír Holeček besucht, der gab seine angeblich letzte Botschaft weiter
19. Januar 1969, 15.30 Uhr. – Jan Palach stirbt im Krankenhaus in der Legerová-Straße
20. Januar 1969 – öffentliche Trauerfeier für Jan Palach
23. Januar 1969 – Leonid Breschnew Parteichef der KPdSU und Alexei Kossygin, Ministerpräsident der Sowjetunion schicken ihren tschechischen Kollegen einen Brief, in den sie ihre Besorgnis bezüglich der Situation in der Tschechoslowakei äußern und Jan Palach als „Opfer von Provokateuren“ bezeichnen
25. Januar 1969 – Beerdigung von Jan Palach
22. Oktober 1973 – unter der Aufsicht von Mitarbeitern der tschechischen Staatssicherheit werden auf dem Friedhof in Prag-Olšany die Überreste von Jan Palach exhumiert und später im Krematorium in Strašnice eingeäschert
März 1974 – die Urne mit der Asche von Jan Palach wird in dem Familiengrab in Všetaty beigesetzt
15.–20. Januar 1989 – Demonstrationen gegen das Regime und Wallfahrt nach Všetaty („Palachwoche“)
25. Oktober 1990 – die Urne mit der Asche von Jan Palach wird feierlich aus Všetaty zum Prager Friedhof gebracht
28. Oktober 1991 – der tschechoslowakische Präsident Václav Havel verleiht Jan Palach in Memoriam den Tomáš-Garrigue-Masaryk-Orden 1. Klasse für seine außerordentlichen Verdienste für Demokratie und Menschenrechte