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Zeitgenössische Karte; eingezeichnet sind die Stellen in Prag, die mit der Selbstverbrennung Jan Palachs in Zusammenhang stehen. (Quelle: Archiv von Petr Blažek)

Orte der Erinnerung

An jeder Ecke der Nacht brennen Feuergestalten

aber da, in der Wüste, ist ein gesalzener Ort

da, wo ein Strauch am helllichten Tag brannte...

Jan Skácel (Verse aus dem Gedicht „Hořící keř“ /Brennender Strauch)

Mit Jan Palach wird eine ganze Reihe konkreter Orte verbunden. Manche von ihnen stehen mit seinem Leben in einem direkten Zusammenhang, andere dagegen erinnern ausschließlich symbolisch an ihn. Die Gestalt dieser „Orte der Erinnerung“ spiegelt in einigen Fällen wider, auf welche Weise mit Palachs Tat und Erbe umgegangen wurde.

In mehreren Städten gibt es Straßen oder Plätze, die nach Jan Palach benannt wurden (in Tschechien können wir sie in Bohumín, Brünn, Břeclav, Čerčany, Hořovice, Hradec Králové, Chomutov, Karlovy Vary, Kladno, Kralupy nad Vltavou, Kutná Hora, Liberec, Litoměřice, Mladá Boleslav, Most, Olomouc, Pardubice, Prag, Roztoky u Prahy, Turnov, Ústí nad Labem oder Žďár nad Sázavou finden). Nach 1989 wurde Palachs Name darüber hinaus zum Bestandteil der Benennung einiger Grund- und Mittelschulen.

In mehreren Orten in Tschechien, in denen Palach sich aufgehalten hatte, wurden Gedenktafeln enthüllt. An seine Tat wird sowohl in seinem Heimatland (Všetaty, Mělník und Prag) als auch im Ausland (Belgien, Italien, Schweiz und Großbritannien) mittels mehrerer Denkmäler erinnert, an denen regelmäßig Gedenkveranstaltungen stattfinden.

Weitere Palach-Denkmale wurden hingegen noch nicht verwirklicht (am bekanntesten ist wahrscheinlich die geplante Statue von Josef Randa, deren Modelle in Winnipeg, Cleveland und Brünn zu sehen sind), andere wurden zwar vollendet, für ihre Aufstellung wurde jedoch noch kein Platz gefunden (zum Beispiel zwei Plastiken von John Hejduk).

Traditionell wird Palach an seinem Grab auf dem Olšany-Friedhof gedacht.