Gedenktafel von Jan Palach
Všetaty (dt. Wschetat), T. G. Masaryka 342
„Jans Vater sowie seine Mutter waren eingefleischte Sokol-Mitglieder. Der kleine Jan wurde erst als Erwachsener Mitglied des dortigen Turnvereins Sokol Všetaty. Er wählte - wohl symbolisch - die Abteilung des Grund- und Erholungsturnunterrichts als Pseudoerbe ursprünglicher Sokoltraditionen aus, die strak von dem aufkommenden sozialistischen Turnunterricht beeinflusst wurden.
Die Erinnerung Jiří Pokornýs (aus dem Buch Věrni zůstaneme /Wir bleiben treu/, 1999)
In seiner Freizeit besuchte Jan Palach oft die Sokolturnhalle in Všetaty, wo er mit Freunden aus seiner Abteilung turnte. Nach seinem Tod nahmen fast alle Bewohner von Všetaty an dem stillen Gedenkzug teil. Dieser begann vor Palachs Haus und endete direkt vor der Sokolturnhalle, wo Václav Ach, Sohn des langjährigen Vorstehers von Sokol Všetaty der Vorkriegszeit, eine Trauerrede hielt.
Am 22. Januar 1994 wurde in der Eintrittshalle dieses Gebäudes auf Initiative der Jan-Palach-Gesellschaft eine Gedenktafel aus schwarzem Marmor enthüllt, auf der sich Palachs Totenmaske befand (erstellt von Olbram Zoubek, ihr Original wurde ursprünglich im Jahre 1969 auch auf diesen Ort platziert), sowie die Aufschrift „JAN PALACH * 11.08.1948 † 19.01.1969“.
Die Gedenktafel wurde bei Gelegenheit des ersten Jahrestages des Jan-Palach-Memorials im Kunstturnen der Mädchen enthüllt, das jedes Jahr in der Sokolturnhalle stattfindet.