text
Der Vater Jan Palachs nahm als Mitglied des Sokol-Verein an der denkwürdigen Zusammenkunft 1948 teil (Quelle: Archiv von Jiří Palach)
Gedenktafel von  Jan Palach in der Sokolturnhalle in Všetaty (Quelle: Archiv von Petr Blažek)
Jan Palach in der Sokol-Tracht seines Vaters, zweite Hälfte der 60er (Quelle: Archiv von Jiří Palach)
Der Brief, mit dem man einen Zuschuss für die Erbauung des Jan-Palach-Denkmals beantragte, April 1969 (Quelle: ABS)
Im Juni 1969 fand in Všetaty ein Fußballturnier der Schüler statt. Unter den Angemeldeten war auch die Mannschaft von Jan Palachs die František Procházka trainierte. Kurz nach dem Wettkampf wurde ihm die Arbeit mit der Jugend verboten (Quelle: Archiv Jiří Palachs)
Die Meldung der Staatssicherheit Prag über den Arzt Dr. Jiří Pokorný, der im Jahr 1969 der Vorsitzende des Sokol-Vereins Všetaty war, 22. März 1974 (Quelle: ABS)

Gedenktafel von Jan Palach

Všetaty (dt. Wschetat), T. G. Masaryka 342

„Jans Vater sowie seine Mutter waren eingefleischte Sokol-Mitglieder. Der kleine Jan wurde erst als Erwachsener Mitglied des dortigen Turnvereins Sokol Všetaty. Er wählte - wohl symbolisch - die Abteilung des Grund- und Erholungsturnunterrichts als Pseudoerbe ursprünglicher Sokoltraditionen aus, die strak von dem aufkommenden sozialistischen Turnunterricht beeinflusst wurden.

Die Erinnerung Jiří Pokornýs (aus dem Buch Věrni zůstaneme /Wir bleiben treu/, 1999)

In seiner Freizeit besuchte Jan Palach oft die Sokolturnhalle in Všetaty, wo er mit Freunden aus seiner Abteilung turnte. Nach seinem Tod nahmen fast alle Bewohner von Všetaty an dem stillen Gedenkzug teil. Dieser begann vor Palachs Haus und endete direkt vor der Sokolturnhalle, wo Václav Ach, Sohn des langjährigen Vorstehers von Sokol Všetaty der Vorkriegszeit, eine Trauerrede hielt.

Am 22. Januar 1994 wurde in der Eintrittshalle dieses Gebäudes auf Initiative der Jan-Palach-Gesellschaft eine Gedenktafel aus schwarzem Marmor enthüllt, auf der sich Palachs Totenmaske befand (erstellt von Olbram Zoubek, ihr Original wurde ursprünglich im Jahre 1969 auch auf diesen Ort platziert), sowie die Aufschrift „JAN PALACH * 11.08.1948 † 19.01.1969“.

Die Gedenktafel wurde bei Gelegenheit des ersten Jahrestages des Jan-Palach-Memorials im Kunstturnen der Mädchen enthüllt, das jedes Jahr in der Sokolturnhalle stattfindet.